O-Töne aus der Online-Selbsthilfegruppe

Hier findet ihr Anmerkungen von Teilnehmern aus den Online-Selbsthilfegruppen zu Themen die uns im Alltag begegnen.

 "Du opferst bestimmt viel ?!"

  • "Als Mutter opfert man sich ja auch nicht. Das was wir tun, tun wir freiwillig, weil es uns am Herzen liegt, weil wir unsere Familie lieben. Das Geben und Nehmen liegt mit oberflächlichem Blick nicht im Gleichgewicht. Nicht immer bekommen wir zurück, was wir gegeben haben. Aber auf lange Sicht zahlt sich das Gute immer aus."


  • "Das Wort "opfern" macht uns zu Opfern. Und das sind wir nicht. Wir haben unser Leben immer selbst in der Hand, zu jeder Zeit. Wenn wir unseren Männern helfen, auf Dinge verzichten und manchmal über unsere Grenzen hinausgehen. tun wir dies aus Liebe, freiwillig "opfern" hat was von "müssen, leidtragend sein, kämpfen". Also lasst es uns nicht "opfern" nennen, sondern "gewinnen". Denn durch unsere Hilfe geht es manchmal besser oder überhaupt einigermaßen."


  • « En tant que militaire, je ne vois pas les choses ainsi. Ni en tant qu'infirmière. Mon mari est aussi mon camarade. J'envisage donc la situation sous différents angles. En tant qu'infirmière, j'ai l'obligation de porter secours (et j'ai choisi ce métier parce que je l'aime). En tant que camarade, je lui apporte mon soutien. En tant qu'épouse, je lui ai dit que nous traverserions les épreuves ensemble. Il serait là pour moi de la même manière. Il ne fait donc aucun doute que nous surmonterons cette épreuve ensemble. Même si c'est parfois encore très difficile, bien sûr. Je me concentre sur ce que nous avons déjà surmonté et sur les bons moments. Et c'est formidable de lire ici qu'aucune d'entre vous ne se considère comme une victime. Je trouve cela très touchant. Vos maris ont tous des femmes extraordinaires à leurs côtés. »

Was bedeutet A.T.E.K. für Dich ?!

  • Durch A.T.E.K.  erfahre ich nach 16 Jahren Partnerschaft mit einem an einer schweren chronischen PTBS erkrankten Mann, endlich eine kontinuierliche Unterstützung und Hilfe durch Selbstbetroffene. Hier erfahre ich Wärme, Mitgefühl und vor allem Verständnis und kompetente Unterstützung für meine Nöte und Herausforderungen.  Bisher war ich immer nur zu vereinzelten Veranstaltungen eingeladen worden, die zwar gut waren, denen jedoch die Kontinuität dieser Gruppe fehlten. Auch das Angebot einer 24 Stunden Notfallgruppe hatte ich nicht. Dank euch fühle ich mich nicht mehr so alleine gelassen. Dafür danke ich euch sehr.
  • Der Verein A.T.E.K e.V. und die dazugehörige Selbsthilfegruppe sind für mich sehr wichtig geworden. Auch wenn ich anfangs Bedenken hatte, mich zu öffnen und auch ein wenig "nach Hilfe zu fragen", bin ich nun einfach nur froh, dabei zu sein und möchte den wertvollen Austausch innerhalb der Gruppe nicht mehr missen. Man profitiert nicht nur von dem breit aufgestellten Wissen und den verschiedenen Erfahrungen der Mitglieder, sondern hat auch gleichzeitig Freundschaften geschlossen.
    Am Ende bleibt zu sagen: Keiner ist alleine. Gemeinsam sind wir stark.



"Das hast er sich doch selber ausgesucht!"

Ich wurde schon häufiger mit dieser Frage konfrontiert.

So auch als die Freundin meines Vaters mir diese entgegnete. Ich fuhr ziemlich aus der Haut und antwortete folgendermaßen: 

"Und ist das jetzt die Rechtfertigung dafür, dass er sein  Schicksal nun alleine tragen muss ? Ist das die Antwort darauf, dass er für Dich gekämpft hat, damit du in Ruhe schlafen und leben kannst, deinen Alltag unbeschwert genießen kannst ? Und sagst Du deinem Sohn auch, weil er Feuerwehrmann ist, dass er sehen kann wo er bleibt, wenn ihn es erwischt?


Unsere Einsatzkräfte versehen ihren Dienst aus vollster  Überzeugung ihrem Land und den Menschen gegenüber. Sie haben Respekt und Anerkennung verdient und ich teile diese Bürde, weil ich auch an seiner Seite wäre wenn er einen Schlaganfall oder Herzinfarkt bekäme."

       

Ich glaube es ist die pure Hilflosigkeit und Unwissenheit, die jemanden dazu veranlasst so etwa zu denken oder zu sagen. Vielleicht auch Ignoranz, aber ich hoffe, es ist Hilflosigkeit.         

Wie A.T.E.K.e.V auch funktioniert!

Heute sind schon den ganzen Tag Graugänse, laut schnatternd über unseren Garten geflogen, in einer V-Formation fliegend. Ich erinnere mich, was die Wissenschaft als Grund entdeckt hat für diese Art des Fliegens.


Mit jedem Flügelschlag erschafft der eine Vogel einen "Aufwind" für den Vogel, der ihm unmittelbar folgt. Durch den Flug in V-Formation schafft der Schwarm es viel weiter zu fliegen, als ein einzelner Vogel fliegen könnte. Wenn eine Gans herausfällt aus der Formation, fühlt sie plötzlich den vollen Luftwiderstand, und schnell kehrt sie zurück in die Formation, um den Vorteil zu nutzen, den die auftreibenden Kräfte des Vordervogels bieten. Wenn die führende Gans ermüdet, dann rotiert sie zurück in die Seitenlinie und eine andere Gans führt an.


Die Gänse von hinten quaken, um die Gänse vorne zu ermutigen, ihre Geschwindigkeit aufrecht zu erhalten. Schließlich, und dies ist wichtig: Wenn eine Gans krank wird oder verletzt wird und aus der Formation herausfällt: Dann fallen zwei andere Gänse mit dieser Gans heraus und folgen ihr hinunter, um ihr zu helfen und um sie zu schützen. Sie bleiben bei der gefallenen Gans, bis sie wieder fliegen kann. Und dann starten sie wieder auf eigene Faust oder mit einer anderen Formation, um sich wieder ihrer Gruppe anzuschließen.

Das Verhalten der Graugänse ist euch allen sicher sehr vertraut. Ich jedenfalls musste heute dabei an A.T.E.K. e.V. denken, an Sandra und all den anderen großartigen Frauen.


Gerade Frauen wie wir, sind bei der Bewältigung des Alltages, des Berufslebens und unserem Engagement bezüglich unserer Männer auf den "Aufwind" angewiesen. Jede im Team erzeugt durch ihre Motivation, Offenheit, Respekt und freundliche Zugewandtheit "Aufwind".


Jede ist bereit, in dem Maß, wie es die eigene Kräfte zulassen, nach vorne, direkt in den Wind zu gehen, und den Frauen um uns herum dadurch den Auftrieb zu verschaffen, der ihr hilft, ihre Aufgaben zu schaffen. Und für jeden im Team ist sonnenklar, dass man sich auch zurückfallen lassen kann, darf und muss, und dann den Aufwind dankbar annimmt, der einem von dem Menschen vorne zufließt.

Lob, Ermutigung und Trost von hinten: das tut sicher nicht nur den Gänsen richtig gut. Sondern definitiv jedem von uns.

Wohltuende und beruhigende Kraft setzt auch bei uns- genauso wie bei den Gänsen- die Gewissheit frei, dass auch schwere Zeiten zum Leben dazu gehören können und dann einfach sein dürfen. Und wir in solchen Zeiten, wie bei den Gänsen, dann den solidarischen Beistand von Menschen neben uns spüren werden.


Die Gänseformation ließ mich an unsere wertvolle Gruppe denken, die meine Wegstrecke viel angenehmer macht, als wenn ich als Einzelkämpfer fliegen würde. Weil unser Beisammensein ein spürbarer und wertvoller Aufwind für uns alle ist.

Vielleicht ist es euch ja auch aufgefallen, wie unsere Gruppe bei uns allen, durch unsere freundliche Zugewandtheit, unsere Motivation, unseren Humor, unseren Respekt und unser Vertrauen immer schon "klammheimlich" für "Aufwind" gesorgt haben, und auch Wirkung entfaltet. Und vielleicht fällt es euch auch schon ein bisschen leichter, eurerseits Aufwind und Unterstützung von anderen Menschen anzunehmen.


Seit ich einige von euch kennen gelernt habe, spüre ich den nötigen Aufwind, wie bei den Graugänsen im Formationsflug. Vor allem in den schwierigen Zeiten ist doch dieser Aufwind doppelt so wichtig. Ich freue mich mit jeder und jedem von euch den Formationsflug weiter fliegen zu dürfen. Eine bessere Konstellation gibt es nicht, um die Aufgaben, die uns bevorstehen bewältigen zu können.


DANKE, dass es euch gibt!